2022 hatten 4.156 Frauen Kontakt zur Servicestelle in Eisenstadt
Die Frauenservicestelle "Die Tür" in Eisenstadt bietet Frauen und Mädchen seit dem Jahr 1993 kostenlos, anonym und vertraulich Beratung und Unterstützung. Seit kurzem hat die Beratungsstelle einen neuen Standort in der Ruster Straße 77 in Eisenstadt.
„Die Frauenberatungsstelle in Eisenstadt ist für das Land Burgenland und für die Frauen- und Sozialpolitik ein unverzichtbarer Partner und ist aus der burgenländischen Beratungslandschaft nicht mehr wegzudenken“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, die in der Burgenländischen Landesregierung für Frauenpolitik verantwortlich ist, bei der Eröffnung des neuen Standortes heute, 23. Juni 2023. Der Eröffnung wohnten auch LAbg. Bgm. Claudia Schlager, Obfrau der Frauenservicestelle „Die Tür", LAbg. Bgm. Rita Stenger, Elke Aufner-Hergovich, Geschäftsführerin der Frauenservicestelle "Die Tür", Cornelia Deubler, Projektleiterin von FEMININA, und Isabell Semmelweis-Valenta, Projektleiterin von MonA-Net, bei. Das Land Burgenland unterstützt die Frauenberatungsstellen in allen sieben Bezirken des Landes mit je 15.000 Euro pro Jahr.
4.156 Frauen beraten
2022 gab es 4.156 Frauen beziehungsweise elf pro Tag, welche Kontakt zur Frauenservicestelle Eisenstadt aufnahmen, Informationen brauchten, Beratungen in Anspruch genommen haben oder einen Workshop besucht haben. Das Burgenland ist das einzige Bundesland, das in jedem Bezirk eine Frauenberatungsstelle hat. „Die Frauenberatungsstelle Eisenstadt bleibt mit ihrem Angebot nicht stehen. Es gibt laufend Weiterentwicklungen, um immer am Puls der Zeit zu bleiben und um Hilfe schnell und effizient anbieten zu können. Damit wird das Betreuungsqualität auf hohes Niveau gehalten“, betonte Eisenkopf. „Der neue Standort schafft nicht nur ein besseres Arbeitsklima für die Mitarbeiterinnen, sondern steigert insgesamt die Qualität der Arbeit. Von dieser gesteigerten Qualität werden auch die Frauen, die tagtäglich ‚Die Tür‘ aufsuchen, um Rat und Unterstützung zu suchen, profitieren.“
Claudia Schlager, Obfrau der Frauenservicestelle „Die Tür", erklärte, die Servicestelle sei stolz auf die neuen vier Wände. „Die Tür“ sei immer zu 100 Prozent für Frauen da, wenn es in der Seele brenne. Frauen sollten sich bei Problemen an die Beratungsstellen wenden, betonte Schlager.
Elke Aufner-Hergovich, Geschäftsführerin der Frauenservicestelle "Die Tür", erklärte, der Umzug sei notwendig gewesen, da die alten Räumlichkeiten der Beratungsstelle einfach zu klein geworden seien. Im neuen Zentrum für Frauen- und Mädchenberatung seien nunmehr alle Projekte - das sind „Die Tür“, MonA-Net und FEMININA - untergebracht. Das Spektrum von „Die Tür“ umfasse die Themenfelder Arbeit, Soziales, psychische Beratungen, Rechtsberatung wie auch das Frauenkaffee und das Sprach-Cafe. Für all diese Angebote sei nun in den neuen Räumen genug Platz, betonte Aufner-Hergovich.
Isabell Semmelweis-Valenta, Projektleiterin von MonA-Net, sagte, der Schwerpunkt von MonA-Net lag in den vergangenen Monaten neben der psychosozialen Beratung auf dem Themenbereich Frauen und Mädchen in technischen Berufen. Bei Maßnahmen wie dem Roberta-Cup, dem Mini-Girls-Day oder Besuchen in Kindergärten sollen junge Frauen und Mädchen für technische Berufe begeistert werden. In den vergangenen Monaten konnte MonA-Net mit ihrer Mobi-Tour durch die Schulen 570 junge Frauen und Mädchen erreichen.
Cornelia Deubler, Projektleiterin von FEMININA, unterstrich, mit den neuen Räumen sei ein Zentrum für Frauengesundheit entstanden. Vor Ort gebe nun es zahlreiche Beratungsangebote. Auftrag für FEMININA sei es auch, vor Ort Beratungen durchzuführen. Allein im Projekt „Selbstwert+“ wurden an burgenländischen Schulen mehr als 400 junge Frauen und Mädchen in Workshops geschult und beraten.
Beratungen seit 33 Jahren
Der Verein Frauenservicestelle „Die Tür“ wurde im Jahr 1990 mit der Beratungsstelle in Mattersburg gegründet, drei Jahre danach – 1993 - wurde der Standort Eisenstadt eröffnet. Seit mittlerweile 33 Jahren stellt sich „Die Tür“ in den Dienst der Frauen, die Hilfe in den verschiedensten Lebenslagen benötigen. Und diese Unterstützung erhalten Frauen vertrauensvoll, kostenlos und anonym. Das Beratungsspektrum wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Arbeitsmarktpolitische Beratung, juristische Beratung im Bereich Scheidungs- Unterhalts- Sorgerecht, Sozial- und Beihilfeberatungen bis hin zu Unterstützungen bei Wohnungssuche gehören zum Angebotsspektrum wie auch Workshops zu Frauengesundheit und niederschwelligen Angeboten wie ein Sprachcafe, damit sich Frauen mit nicht-deutscher Muttersprache austauschen und vernetzen können. In vielen Fällen geht es in den Beratungen darum, dass Frauen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen können.
Frauenberatungsstellen in jedem Bezirk
Das Burgenland ist das einzige aller österreichischen Bundesländer, das in jedem Bezirk eine Frauenberatungsstelle hat. Die Basisförderung für die Frauenberatungsstellen im Burgenland wurde 2023 um 2.000 Euro auf nunmehr jährlich 15.000 Euro pro Beratungsstelle aufgestockt.
„Ich bin sehr stolz darauf, dass wir Frauen flächendeckend Anlaufstellen bieten können, die ihnen Unterstützung, Beratung und Begleitung bieten“, sagt Eisenkopf. „Für Frauen, die Hilfe benötigen, ist es enorm wichtig, dass die Hilfe vor der Haustüre liegt und dass die Hilfe unbürokratisch, vertraulich und einfach erhältlich ist. Gerade durch die Auswirkungen der Corona-Krise, aber jetzt auch durch die aktuelle Teuerungswelle wurden die Frauenberatungsstellen vor noch größere Herausforderungen gestellt und mit einem massiven Arbeitsanstieg konfrontiert.“ In allen burgenländischen Frauenberatungsstellen gibt es Informationsstellen für Frauen- und Mädchengesundheit. Es werden Vorträge, Entspannungsgruppen, medizinische Beratungen und vieles mehr angeboten. Im letzten Jahr wurden bspw. Filme zu den Themen Selbstwert, Emotionen, Stress und Resilienz gemacht, die auf dem YouTube-Kanal von Feminina und in anderen sozialen Medien veröffentlicht wurden.
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