Intransparenter Immobilienankauf: Stadt Eisenstadt kauft Gebäude ohne Nutzungs- und Sanierungskonzept und lässt auf Erklärungen warten.
„Vor der Wahl ist vor dem Kino“ – zumindest für den Eisenstädter ÖVP-Bürgermeister. Dieser hatte vor den letzten Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen 2017 mit der Schaffung eines Kino-Komplexes an der Osterwiese geworben. Sein Vorhaben starb im Jahr nach seiner Wiederwahl. In wenigen Monaten möchte er für seine dritte Amtsperiode gewählt werden – nun hat die Stadt beschlossen, das Gebäude des alten Haydn-Kinos zu kaufen. Das Kino schloss in den 1980er-Jahren, das Gebäude ist seit rund 20 Jahren ungenutzt.
Das Gebäude ist denkmalgeschützt und kostet 390.000.- Euro. Ein Sanierungskonzept liegt nicht vor, dementsprechend steht noch in den Sternen wie hoch die Kosten für die Stadt ausfallen werden. Medienberichten zufolge soll die Renovierung 1.500 bis 2.000 Euro pro Quadratmeter kosten. Bei einer Nutzfläche von fast 500 Quadratmetern auf drei Etagen ergibt das eine Ausgabe in Millionenhöhe.
Steiner kauft also „die Katz‘ im Sack“ und geht – wie ebenfalls Medien zu entnehmen ist – nicht davon aus, dass sich sein Vorhaben selbst finanzieren wird. Auch steht nicht fest, was am Standort des ehemaligen Haydn-Kinos entstehen soll – ein Nutzungskonzept soll laut Angaben der Stadt erst in den nächsten Wochen und Monaten vorlegen.
𝐙𝐮𝐫 𝐆𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞: 2000 bis 2020 -> HaydnKino in Eisenstadt steht leer - keine Renovierungen, kein Mieter
2020 -> Unternehmer Michael Züger kauft das HaydnKino um ca. 290.000€ und plant einen neuen Kultur-Ort für Eisenstadt -> zum damaligen BVZ-Beitrag
2020 bis 2022 -> keine Investitionen und keine Renovierungen durch Unternehmer Michael Züger
April 2022 -> Bgm. Steiner kauft das HaydnKino um 390.000€, also um 100.000€ mehr als Unternehmer Züger und ohne…
Investitionen in den letzten zwei Jahren, die den Aufpreis von 100.000€ rechtfertigen würde
Plan was genau in Zukunft damit gemacht werden soll
Ohne Gutachten
Die Renovierung des Gebäudes wird mit 𝟐,𝟐 𝐌𝐢𝐨.€ 𝐠𝐞𝐬𝐜𝐡ä𝐭𝐳𝐭.
Programmkino ist nicht Kino! Auch wenn Steiner damit wirbt, dass er wieder ein Kino nach Eisenstadt bringen möchte, ist hier nur Programmkino geplant. Also keine Blockbuster sondern eher Nischenfilme, welche eine eingeschränkte Besucherzahl locken wird.
Wir finden: Ein Millionenprojekt derart planlos zu starten ist ein verantwortungsloser Umgang mit Steuergeldern, die die Menschen gerade in Zeiten steigender Lebenserhaltungskosten dringend benötigen. Wir bekennen uns zur Belebung des in den letzten Jahren in Eisenstadt völlig vernachlässigten Ober- und Unterbergs – aber diese Investition ist nicht rentabel. Es ist nicht Aufgabe einer Stadt selbst ein Kino zu betreiben. Die Stadt hätte andere Baustellen zu bespielen – etwa das Gebäude der ehemaligen Raiffeisenkasse St. Georgen oder des Gebäudes am alten Stadttor. Beide Gebäude könnte die Stadt der Bevölkerung zugänglich machen.
Zum Beispiel der Jugend, die dringend einen Treffpunkt bräuchte. Diese würde sich sicher über ein Publikumskino freuen.
Publikumskinos rentieren sich erst ab vier Sälen. Ein solches bestand bis 2011 gegenüber der Osterwiese.
Nachdem das ehemalige Stadtkino geschlossen wurde, wurde es zur Landesparteizentrale der ÖVP umfunktioniert.
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